Ab dem 1. Januar 2026 greifen erstmals finanzielle Sanktionen, wenn die Mindestvorgaben der Personalausstattung Psychiatrie und Psychosomatik-Richtlinie (PPP-RL) unterschritten werden. Damit wird aus der bislang sanktionsfreien Richtlinienumsetzung ein echter Kostenfaktor – mitten im ohnehin angespannten Fachkräftemarkt. Die Psychosomatik erhält noch eine Gnadenfrist von zwei Jahren.
Die aktuelle DKI-Blitzumfrage im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zeigt, wie groß die Sorge in den Häusern ist: 78 % der Psychiatrien rechnen ab 2026 mit Sanktionen.
Was genau sind PPP-RL-Sanktionen?
Die PPP-RL legt verbindliche Mindestvorgaben für die Personalausstattung in Erwachsenen- sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychosomatik fest. Wird das Soll nicht erfüllt, werden Erlöse gekürzt.
So wird der Vergütungswegfall berechnet (vereinfacht):
- Ist-Vollkraftstunden im Quartal werden den Soll-Vollkraftstunden (abhängig von Patienten-/Belegungssituation und Berufsgruppen) gegenübergestellt.
→ Ergebnis: fehlende Personalausstattung in %. - Dieser Minderbesetzungs-Prozentsatz wird mit dem Personalkostenfaktor 0,65 multipliziert.
→ Das ist der prozentuale Vergütungswegfall.
Beispiel aus der Studie: 5 % Minderbesetzung → 3,25 % Erlöskürzung (5 % × 0,65).
Wichtig: In den Jahren 2026 und 2027 wird der Fehlanteil nicht auf 100 % des Solls bezogen, sondern zunächst auf 90 % (2026) und 95 % (2027) – danach können weitergehende Regeln folgen.
Die Realität in den Kliniken: hohe Betroffenheit, spürbare Folgen
Laut DKI-Blitzumfrage erwarten viele Häuser nicht nur Sanktionen, sondern auch kontinuierliche Erlöseinbußen: 73 % der betroffenen Kliniken rechnen mit bis zu 3 % Vergütungswegfall pro Jahr, andere erwarten deutlich höhere Kürzungen. Gleichzeitig befürchten die Einrichtungen negative Effekte auf die Versorgung: mehr Prüfungen, schwierigere Budgetverhandlungen, Wartelisten, reduzierte Aufnahmen oder gar Bettensperrungen. Kurz: Die Sanktionen wirken wie ein finanzieller Druckhebel – und erhöhen den Steuerungsbedarf in den Kliniken massiv.
Warum die Sanktionsberechnung so aufwendig ist
In der Praxis ist die Berechnung der PPP-RL-Sanktionen alles andere als „einfach mal ausrechnen“:
- Datenbeschaffung: Ist-Personalstunden müssen korrekt und berufsgruppenscharf erfasst werden. Parallel müssen die Behandlungstage je Behandlungsbereich für den Ist- und an entsprechenden Vorjahreszeitraum ermittelt werden.
- Komplexes Regelwerk: Zu berücksichtigen sind die Berufsgruppenlogik, Umrechnungen, Anrechnungs- und Übergangsregeln – die Richtlinie ist ein echtes Bürokratie-Monster, wie viele Häuser es selbst nennen.
- Zeitfaktor: Controller:innen brauchen Ergebnisse schnell – aber manuelle Berechnungen kosten Tage bis Wochen.
Das Ergebnis: Häufig liegen Sanktionshöhen erst im Nachgang vor – also dann, wenn es längst zu spät ist, um gegenzusteuern.
Sanktionen mit einem Klick sichtbar – und laufend steuerbar
Genau hier setzt unsere Erweiterung des PPP-RL-Moduls von KIMdata an.
Nach dem Customizing kann das Modul per Knopfdruck folgende Werte anzeigen:
- geleistete Ist-Stunden im Quartal je Standort
- Soll-Vorgaben laut PPP-RL-Logik
- Minderbesetzung in %
- daraus resultierende Sanktionshöhe / Erlöskürzung
Controller:innen sehen sofort, wo und in welcher Größenordnung finanzielle Risiken entstehen – ohne Excel-Marathons.
Der größte Mehrwert entsteht durch die Prognosen für das laufende Quartal:
- Wo landen wir voraussichtlich?
- In welchen Berufsgruppen bestehen Unterbesetzungen?
- Welche Fachbereiche bzw. Standorte sind kritisch – und wie stark?
Damit wird das PPP-RL-Modul zu einem Werkzeug operativer Steuerung: Kliniken können noch im Quartal Maßnahmen einleiten, Personal bedarfsgerecht entwickeln und Belegung aktiv managen.

Beispiel einer Quartals-Prognose mit den Sanktionen für 2026

Exemplarische Darstellung der Sanktionen mit dem Regelwerk des Jahres 2029
Fazit: PPP-RL braucht Steuerung – nicht nur Berechnung
Die Umfrage des DKI macht klar: Die meisten Psychiatrien erwarten Sanktionen.
Wer erst nach Quartalsende weiß, wie hoch die Kürzung ausfällt, verliert wertvolle Handlungsspielräume.
Mit dem PPP-RL-Modul von KIMdata wird aus einem Bürokratie-Thema ein operatives Steuerungsinstrument:
- One-Click-Sanktionssichtbarkeit
- Prognosen für laufende Quartale
- verlässliche Grundlage für Personal- und Belegungsentscheidungen
Wenn Sie sehen möchten, wie das Modul funktioniert, melden Sie sich gerne bei uns – wir zeigen es live anhand eines Beispiels.
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Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen unter 089 6230379-770